Die Gefährdungslage durch den Borkenkäfer im Kreis steigt
05.07.2019
Das trocken-heiße Jahr 2018 mit kaum Niederschlägen hat dazu geführt, dass der Buchdrucker als gefährlichster Borkenkäfer an der Baumart Fichte ideale Entwicklungsmöglichkeiten fand und sich stark vermehren konnte.
Die aktuellen Fangzahlen in den Käferfallen, die im Kreisgebiet zum Borkenkäfermonitorring aufgehängt sind, zeigen, dass sich in den letzten 2 - 3 Wochen die Fangzahlen massiv erhöhen. Die Revierleiter melden vereinzelt bereits Befall an stehenden Fichten, der gut durch Bohrmehlansammlungen am Stammfuß zu erkennen ist.
Kennzeichen eines frischen Käferbefalles sind vor allem:
- Braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation;
- Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz;
- Verblassend fahl-grün werdende bis vergilbende Nadeln.
Zu kontrollieren sind:
- Vorjährige Befallsorte
- Ränder von Windwurf- und Schneebruchnestern
- Hauptaugenmerk haben die oben genannten Flächen, jedoch sind auch alle sonstigen stehenden Fichtenbestände zu kontrollieren, die Jungkäfer befallen nicht nur Sturm- und Schneebruchholz
- Aufgearbeitetes, in der Nähe gefährdeter Bestände lagerndes Nadelholz
- Nach Starkregen die Kontrolle kurzzeitig aussetzen, da das Bohrmehl dann abgewaschen wird
- Auch Gipfelmaterial muss entfernt werden, da es als perfektes Brutmaterial vor allem für den Kupferstecher, den zweiten bedeutenden Fichtenschädling dient. Durch Hacken oder Verbrennen bei feuchter Witterung können Gipfel unschädlich gemacht werden. Beim Verbrennen ist zwingend auf die derzeitige trockene Witterung zu achten. Es ist die Ortspolizeibehörde und die Feuerwehr zu informieren!
- Das befallende Stammholz muss vor dem Ausflug der Käfer aus dem Wald entfernt werden.
Immer stärkere Probleme mit Borkenkäfer an der Weißtanne:
Überall aus dem Kreisgebiet melden die Revierleiter teils massiven Befall durch den kleinen und den krummzähnigen Tannenborkenkäfer. Ein Befall ist zuerst im Kronenbereich sichtbar. Die geschädigten Tannen zeigen sich durch rote Nadeln im Kronenbereich.
Deshalb ist es unabdingbar, auch bei befallenen Tannen bei der Bekämpfung analog der Fichte zu verfahren.
Können Waldbesitzer die erforderlichen Maßnahmen nicht selbst durchführen, können Sie die Beratung des örtlich zuständigen Revierleiters in Anspruch nehmen.