Die Gemeinde Eschbronn ist am 1. Dezember 1972 in Folge der Kommunalreform in Baden-Württemberg durch den freiwilligen Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Locherhof und Mariazell entstanden. Um die Gleichberechtigung der beiden Ortsteile zu betonen, hat man nicht einen der beiden bisherigen Gemeindenamen für die neue Gemeinde übernommen und auch die so genannte Bindestrich-Variante verworfen, sondern einen neuen Namen gesucht, der beide Ortsteile charakterisiert. Einen Ort Eschbronn sucht man also vergebens.
Die beiden Ortsteile haben trotz unterschiedlicher Strukturen und anfänglicher Skepsis gut zusammengefunden, so dass inzwischen auch eine gemeinsame Identität entstanden ist. Dies hat auch viele für die Gemeinde und die Bürgerschaft vorteilhafte Projekte und Entwicklungen ermöglicht. Dazu zählen die öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schule und Sportstätten aber auch die private Infrastruktur.
Der ältere Ortsteil ist Mariazell. Gesichert ist, dass Mariazell eine Gründung des Klosters Reichenau um das Jahr 1000 ist. Urkundlich erwähnt ist der Ort aber erst in einem Steuer- und Zehntbuch aus dem Jahr 1275 als Cella Mariae. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich Mariazell zur Stadt, zumindest aber zu einem bedeutenden Ort in der Raumschaft entwickelt hat. Allerdings nahm der Ort in den Städtekriegen 1444 erheblichen Schaden, wie andere Orte in der Umgebung auch, die „sich seitdem nie mehr in den alten Stand erheben konnten“. Mariazell gehörte zur Herrschaft Schramberg und damit lange Zeit auch zu Vorderösterreich. Zu Mariazell gehörten damals auch die Ortschaft Lackendorf und die heutige Gemeinde Hardt. Mariazell war in der Herrschaft Schramberg lange Zeit geistliches Zentrum Die Pfarrei war die älteste in der Herrschaft Schramberg und lange auch die größte. Die St. Markus-Kirche prägt auch heute noch das Ortsbild von Mariazell. Sie wurde um 1507 erbaut, nachdem Vorgängerkirchen durch Krieg und Brandschatzung zerstört worden waren. Der Kirchturm hatte damals zunächst noch ein spitziges Ziegeldach. Nach weiteren Zerstörungen bekam der Kirchturm ein Kuppeldach, das auch heute noch markantes Kennzeichen von Mariazell ist.
Locherhof wird als Besitz des Klosters Rottenmünster erstmals 1326 als Hof zu Affolterbach erwähnt. Es handelt sich dabei um den Ursprungshof, den Locherhof. Der Name Locherhof taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1483 auf. Lange Zeit bestand Locherhof aus zwei Höfen, dem oberen Hof und dem unteren Hof (heute: Deisenhof). Erst um 1775 wurde in Zuge einer Teilung ein weiterer Hof errichtet. Dann allerdings entstanden immer mehr Gebäude, so dass es anfangs des 19. Jahrhunderts in Locherhof bereits 50 Wohnhäuser gab. Wesentlich für die Entwicklung von Locherhof ist die frühe Industrialisierung. Bereits um 1873 wurde zur Armenbeschäftigung durch Carl Härdtner, einem großen Förderer der Gemeinde Locherhof, ein Betrieb der Silberindustrie eingerichtet. Viele Bürger aus Locherhof, die auf der verhältnismäßig kleinen Gemarkung kein ausreichendes Auskommen in der Landwirtschaft erlangen konnten, gingen nun in die Fabrik. Einige Gebäude in Locherhof sind Zeichen dieser Zeit. Manche markanten Gebäude, wie das heutige Gemeindezentrum „Oase“ oder das Kindergartengebäude sind Zeugnisse des Wohlstandes, der die frühe Industrialisierung der Gemeinde brachte und der großzügigen Unterstützung des Fabrikanten Carl Härdtner.
Die Geschichte der Gemeinde und ihrer recht unterschiedlichen Ortsteile ist sehr spannend und facettenreich. Sie ist in folgenden Veröffentlichungen ausführlicher dargestellt:
Hubert Klaußner, Ernst Rapp, Walter E. Ziegler: Heimatbuch Eschbronn, 1998, Herausgeber: Gemeinde Eschbronn
Helmut Lehmann, Siegfried Kammerer: Bildband Eschbronn, 1992
Wir danken an dieser Stelle unserem ehrenamtlichen Archivar Helmut Lehmann für seine engagierte und kompetente Arbeit zur Erforschung und Bewahrung unserer Ortsgeschichte.
Die beiden Ortsteile haben trotz unterschiedlicher Strukturen und anfänglicher Skepsis gut zusammengefunden, so dass inzwischen auch eine gemeinsame Identität entstanden ist. Dies hat auch viele für die Gemeinde und die Bürgerschaft vorteilhafte Projekte und Entwicklungen ermöglicht. Dazu zählen die öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schule und Sportstätten aber auch die private Infrastruktur.
Der ältere Ortsteil ist Mariazell. Gesichert ist, dass Mariazell eine Gründung des Klosters Reichenau um das Jahr 1000 ist. Urkundlich erwähnt ist der Ort aber erst in einem Steuer- und Zehntbuch aus dem Jahr 1275 als Cella Mariae. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich Mariazell zur Stadt, zumindest aber zu einem bedeutenden Ort in der Raumschaft entwickelt hat. Allerdings nahm der Ort in den Städtekriegen 1444 erheblichen Schaden, wie andere Orte in der Umgebung auch, die „sich seitdem nie mehr in den alten Stand erheben konnten“. Mariazell gehörte zur Herrschaft Schramberg und damit lange Zeit auch zu Vorderösterreich. Zu Mariazell gehörten damals auch die Ortschaft Lackendorf und die heutige Gemeinde Hardt. Mariazell war in der Herrschaft Schramberg lange Zeit geistliches Zentrum Die Pfarrei war die älteste in der Herrschaft Schramberg und lange auch die größte. Die St. Markus-Kirche prägt auch heute noch das Ortsbild von Mariazell. Sie wurde um 1507 erbaut, nachdem Vorgängerkirchen durch Krieg und Brandschatzung zerstört worden waren. Der Kirchturm hatte damals zunächst noch ein spitziges Ziegeldach. Nach weiteren Zerstörungen bekam der Kirchturm ein Kuppeldach, das auch heute noch markantes Kennzeichen von Mariazell ist.
Locherhof wird als Besitz des Klosters Rottenmünster erstmals 1326 als Hof zu Affolterbach erwähnt. Es handelt sich dabei um den Ursprungshof, den Locherhof. Der Name Locherhof taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1483 auf. Lange Zeit bestand Locherhof aus zwei Höfen, dem oberen Hof und dem unteren Hof (heute: Deisenhof). Erst um 1775 wurde in Zuge einer Teilung ein weiterer Hof errichtet. Dann allerdings entstanden immer mehr Gebäude, so dass es anfangs des 19. Jahrhunderts in Locherhof bereits 50 Wohnhäuser gab. Wesentlich für die Entwicklung von Locherhof ist die frühe Industrialisierung. Bereits um 1873 wurde zur Armenbeschäftigung durch Carl Härdtner, einem großen Förderer der Gemeinde Locherhof, ein Betrieb der Silberindustrie eingerichtet. Viele Bürger aus Locherhof, die auf der verhältnismäßig kleinen Gemarkung kein ausreichendes Auskommen in der Landwirtschaft erlangen konnten, gingen nun in die Fabrik. Einige Gebäude in Locherhof sind Zeichen dieser Zeit. Manche markanten Gebäude, wie das heutige Gemeindezentrum „Oase“ oder das Kindergartengebäude sind Zeugnisse des Wohlstandes, der die frühe Industrialisierung der Gemeinde brachte und der großzügigen Unterstützung des Fabrikanten Carl Härdtner.
Die Geschichte der Gemeinde und ihrer recht unterschiedlichen Ortsteile ist sehr spannend und facettenreich. Sie ist in folgenden Veröffentlichungen ausführlicher dargestellt:
Hubert Klaußner, Ernst Rapp, Walter E. Ziegler: Heimatbuch Eschbronn, 1998, Herausgeber: Gemeinde Eschbronn
Helmut Lehmann, Siegfried Kammerer: Bildband Eschbronn, 1992
Wir danken an dieser Stelle unserem ehrenamtlichen Archivar Helmut Lehmann für seine engagierte und kompetente Arbeit zur Erforschung und Bewahrung unserer Ortsgeschichte.